Reittherapie fördert ganzheitlich.
Körperlich, Geistig, Sozial und Emotional.
Was ist Reittherapie?
Unter dem Begriff „Therapeutisches Reiten“ verstehen wir therapeutische und rehabilitative Einflussnahme mit Hilfe des Pferdes bei Menschen mit Beeinträchtigungen.
Der Grundgedanke in der Reittherapie ist der Aufbau einer Beziehung zum Tier, welches der eigentliche Therapeut ist.
Im Gegensatz zur Hippotherapie spielt das Reiten oft eine untergeordnete Rolle oder kann unter Umständen sogar ganz ausgelassen werden.
Die Schwerpunkte können ganz individuell angepasst werden und bauen auf den Bedürfnissen des Patienten auf.
Tiere haben einen sehr positiven Einfluss auf den Menschen. Dies machen wir uns zu Nutze, indem wir das Pferd in der Therapie einsetzen.
Reittherapie ist für Menschen, die in irgendeiner Form, egal ob körperlich, geistig, emotional, psychisch oder sozial beeinträchtigt sind. Verhaltensauffälligkeiten, Menschen in schwerer Lebenslage, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und auch ältere Menschen.
Fast jede Form von Beeinträchtigung findet Zugang in der Reittherapie.
Wie läuft eine Therapiestunde ab?
1. Pflegen und Putzen des Pferdes
Dies fördert:
- Beziehungsaufnahme
- Erwerb von praktischen Fähigkeiten
- Abbau von Berührungsängsten
- Förderung der Achtsamkeit
- Eingehen auf Bedürfnisse anderer
Es geht dabei nicht in erster Linie um ein „Sauber machen des Pferdes“, sondern vielmehr um eine Intensivierung des Körperkontaktes. Dabei können Emotionen entstehen von Wohlbefinden, Freude, aber auch Angst und Ekel. Es geht dabei auch um Berühren/Berührt werden, und um das Zulassen und Erleben von Körpernähe.
2. Arbeit mit dem Pferd
Ganz nach den Bedürfnissen des Klienten, beginnen wir nun die Arbeit mit dem Pferd. Dies könnte das „einfache“ geführt und getragen werden, Reiten an der Longe, Freies Reiten durch einen Parcour, oder aber auch die Arbeit am Boden mit dem Pferd sein. Bei schönem Wetter kann es auch sein, dass wir eine Therapiestunde im Gelände machen ansonsten findet diese in unserer Reithalle statt.
Dies fördert :
- das Vertrauen zum Pferd
- die eigene Körperwahrnehmung
- die eigene Koordination
- die Motorik
- löst unter Umständen Verspannungen/Blockaden
Das Sitzen auf dem warmen Pferderücken, das Vertrauensvolle sich einlassen in die harmonisch gleichmäßige Bewegung, das Finden und Erleben des eigenen Schwerpunktes, sowie das Getragen werden sind Erlebnisse, die an das Getragen werden im Mutterleib oder auf den Arm der Mutter erinnern, und sehr heilsam sein können. Manchmal spürt man aber auch seine Unlebendigkeit des Körpers, seine innere Anspannung oder eventuelle Blockaden. Diese können durch die dreidimensionale Schwingung des Pferdes und bestimmter Körperübungen gelockert oder sogar gelöst werden. Es geht aber auch um ein spielerisches kennenlernen eigener Fähigkeiten und das Spüren und Annehmen des eigenen Körpers
3. Nachbereitung
Den Schluß bildet immer das Versorgen, Belohnen und Verabschieden des Pferdes.
Unsere Ziele:
- Verbesserung von Haltungsschwächen und Haltungsschäden
- Körperbewusstsein und Entspannung
- Förderung der Sprachentwicklung
- Wahrnehmungsförderung; das Pferd mit allen Sinnen erleben
- Steigerung von Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit
- Eigene Fähigkeiten und Stärken entdecken
- Eingestehen und Überwinden von Ängsten
- Rücksichtnahme auf sich selbst und andere Lebewesen
- Helfen und Hilfe annehmen
- Aufbau von Beziehungen und Vertrauen
- Lockerung / Aufbau von Bewegungsmustern
- Schulung der Fein- und Grobmotorik
- Verbesserung von Gleichgewicht und Geschicklichkeit
- Wiederentdecken von Spaß und Lebensfreude
- Und viele andere…